Häufige ORL / HNO Erkrankungen
Bei anhaltenden Beschwerden empfehlen wir immer eine Untersuchung beim Hausarzt, einem ORL-Facharzt oder einer ORL-Fachärztin.
Quellen: Cummings Otolaryngology, 7th Edition, Paul Flint et al., Headmirror (www.headmirror.com am 22.10.24)
Häufige Fragen
Was verursacht Hörverlust und wie wird er behandelt?
Hörverlust kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden: Alter (Presbyakusis), laute Geräusche (Lärmschwerhörigkeit), Infektionen, genetische Faktoren oder Verletzungen des Ohrs. Um den Hörverlust zu diagnostizieren, werden oft ein Hörtest (Audiometrie) und eine Untersuchung des Ohrs mit dem Mikroskop durchgeführt. Die Behandlung hängt von der Ursache ab: Alterungsbedingter oder durch Lärm verursachter Hörverlust wird meist mit Hörgeräten behandelt. Hier gibt es heute moderne Möglichkeiten mit implantierbaren Hörgeräten. Bei einer Trommelfellperforation (Loch im Trommelfell) oder einer chronischen Mittelohrentzündung kann eine Operation erforderlich sein, zum Beispiel eine Mastoidektomie oder eine Tympanoplastik zur Reparatur des Trommelfells. Die genaue Diagnose hilft, die passende Therapie zu finden und das Hörvermögen zu verbessern.
Was verursacht eine verstopfte Nase und wie wird das behandelt?
Eine chronische Nebenhöhlenentzündung tritt auf, wenn die Nebenhöhlen entzündet sind und Schleim nicht richtig abfliessen kann. Das führt oft zur Verstopfung der Nase, zu Gesichtsschmerzen und Kopfschmerzen. Ursachen können Allergien, Polypen, Infektionen oder anatomische Anomalien wie eine krumme Nasenscheidewand sein. Die Behandlung reicht von Nasensprays über die Begradigung der Nasentrennwand bis zur endoskopischen Nasennebenhöhlenoperation in chronischen Fällen, um blockierte Passagen zu öffnen und den Sprays und Spülungen einen besseren Zugang zur Schleimhaut zu ermöglichen. Es ist wichtig, die genaue Ursache der Entzündung zu diagnostizieren, um die richtige Behandlung zu wählen.
Was sind die Symptome von Schlafapnoe?
Schlafapnoe äussert sich durch wiederholte Atempausen während des Schlafs, oft begleitet von lautem Schnarchen, Tagesmüdigkeit, Konzentrationsproblemen und unruhigem Schlaf. Es gibt zwei Haupttypen: obstruktive Schlafapnoe (OSA), bei der die oberen Atemwege blockiert sind, und zentrale Schlafapnoe, die durch eine Störung im zentralen Nervensystem verursacht wird. OSA ist die häufigste Form und kann schwerwiegende Folgen wie Bluthochdruck, Herzprobleme und ein erhöhtes Schlaganfallrisiko haben. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine Schlafstudie, und die Behandlung kann von CPAP-Geräten bis hin zu chirurgischen Eingriffen reichen. Chirurgische Eingriffe umfassen die Straffung des weichen Gaumens oder die Implantation eines Inspire Zungenschrittmachers. Gerne besprechen wir alle Möglichkeiten in Ruhe mit Ihnen.
Wie wird Schnarchen behandelt, und wann sollte man sich Sorgen machen?
Schnarchen wird dann problematisch, wenn es die Schlafqualität beeinträchtigt oder mit Atempausen (Schlafapnoe) einhergeht. Risikofaktoren wie Übergewicht, Alkoholkonsum und anatomisch verengte Luftwege können das Schnarchen verstärken. Die Behandlung ohne Operation verlang meist Änderungen des Lebensstils, eine Gewichtsabnahme oder die Anpassung von Schnarchschienen. Schnarchschienen verlagern den Unterkiefer leicht nach vorne und können so ebenfalls helfen, die Atemwege offen zu halten. Zusätzlich bieten wir eine detaillierte Abklärung mittels Schlafvideoendoskopie (DISE) an, um die genaue Ursache des Schnarchens zu identifizieren und mit Ihnen chirurgische Therapien zu besprechen.
Was ist die Ursache von Tinnitus, und wie kann er behandelt werden?
Tinnitus ist ein andauerndes oder wiederkehrendes Geräusch im Ohr, das nicht durch äussere Schallquellen verursacht wird. Es kann als Klingeln, Brummen, Summen oder Rauschen wahrgenommen werden. Ein akuter Tinnitus hält bis zu drei Monate an, während ein chronischer Tinnitus länger als drei Monate dauert. Häufigste Ursachen sind Hörverlust, Lärmschäden, Ohrinfektionen oder Erkrankungen wie Morbus Menière. Ein Tinnitus, der synchron mit dem Herzschlag auftritt, kann durch eine Fehlbildung der Gefässe im Gehirn entstehen. Stress, Überlastung oder psychische Belastungen können die Symptome verschlimmern. Je nach Ursache und Belastung gibt es verschiedene Behandlungsansätze. Akute Formen lassen sich oft durch die Behandlung der Grunderkrankung lindern, während bei chronischem Tinnitus Methoden wie die kognitive Verhaltenstherapie oder Physiotherapie eingesetzt werden, um die Wahrnehmung des Tinnitus zu verringern. Wir arbeiten eng mit Spezialistinnen und Spezialisten aus der Psychotherapie zusammen, um eine interdisziplinäre Behandlung zu gewährleisten, die auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Wenn Sie erst seit kurzen an Tinnitus leiden, dann haben Sie gute Chancen, dass er von alleine wieder vergeht. Bei chronischem Tinnitus können oftmals die Symptome gelindert werden, er ist aber häufig nicht heilbar.